Wer ich bin


In meiner Essenz bin ich Freude. Einfach nur (grundlose, stille) Freude und Dankbarkeit darüber, dass ich hier auf der Erde bin. Wenn ich diese Freude in mir spüre, bin ich natürlich, echt und fühle mich verbunden. In dieser Freude fühle ich mich größer als mein Körper, bedingungslos annehmend und versöhnt mit meiner Geschichte, in der auch viel Trauma vorkommt (Entwicklungstrauma, Schultrauma, Familientrauma und transgenerationales Trauma: Flucht und Vertreibung). 

Mein Trauma - Heilung an der Wurzel - ein Weg zum spirituellen Wachstum

Heute fühle ich mich wie "neu", wie ein neuer Mensch und erkenne daran, mein Trauma ist vorbei. Es bindet mich nicht mehr an die alten Geschichten aus der Vergangenheit. Die Erinnerung ist da, aber die emotionale Ladung dahinter hat sich gelöst und der Blick darauf hat sich verändert. Mittlerweile fühle ich sogar Dankbarkeit für den Schmerz, den ich erlebte, weil er mich letztendlich auf meinen Weg zum spirituellen Wachstum brachte.

Trauma als "Sprungbrett" zur inneren Weisheit und Selbst-Erkenntnis

Trauma kann zu inneren Wachstum und Erwachen führen - mit all seinen Höhen und Tiefen ("Dunkle Nacht der Seele".). Ich spürte auf meinem Heilungsweg wie die emotionalen Wellen in mir immer leichter zu surfen waren, mein Nervensystem war insgesamt entspannter, ich entwickelte Selbst-Mitgefühl, die harten "Du sollst- Du musst-Antreiber-Stimmen" wurden leiser... bis es still um mich herum wurde und ich in Frieden war. Erst ab diesem Zeitpunkt war es für mich möglich, in den "Spiegel der Selbsterkenntnis" zu blicken und mich zu fragen: Wer bin ich wirklich? Wer bin ich - ohne meine Vergangenheit, ohne meine traumatische Geschichte? An dieser Stelle half mir die innere Arbeit mit dem Enneagramm. Immer mehr von meinen Ego-Muster abzulassen, war eine wunderbar befreiende Erfahrung. (Das Enneagramm dient als innere Klärungshilfe zur Schattenarbeit und als Entwicklungsweg, welches ich heute selber in der Praxis einsetze. Es kann ein Weg zu Heilung (Liebe) und Wachstum (Erkenntnis) sein.)


Mein Weg zu meinem "ICH BIN" - Raum in der Natur


Alles nur Vorstellungsbilder, bis man es erfährt. Für mich war es eigentlich kein Weg, wohin ich gehe, es war eher Hingabe - ein Hineinsinken durch die Schichten an Muster, Traumata, Prägungen bis hin zum Grund meiner wahren Natur. Als ich mit mir so direkt und unmittelbar in Berührung kam, saß ich auf einer Bank in der Natur - betrachtete die Welt von außen wie ein Bild, obwohl ich gleichzeitig in ihr war. Ich war größer als mein Körper. Etwas in mir wunderte sich noch über diesen Zustand, ansonsten war es einfach nur friedlich und still - eine Freude der Erleichterung stieg in mir auf. Ich fühlte mich frei.

In dem Moment gab es keine Trennung mehr zur Natur.

Ich hoffe, viele Menschen werden in einen solchen Erfahrungsraum noch eintreten und diese bedingungslose Annahme und heilende Liebe darin erfahren.


In unserer Gesellschaft wurde Natur zur Ressource, so als ob sie von uns getrennt wäre, dabei sind wir IN IHR

Das heißt, alles was wir der Natur und anderen Lebewesen antun, tun wir uns selber an. Wenn die Verzerrung, Konditionierung und Trauma-Prägung sich lösen, können wir es sehen. Nur in der verblendeten Welt des Egos scheint es so, als seien wir von der Natur getrennt. Als menschliche Wesen existieren wir aber im Raum der Natur. Wenn wir also unseren natürlichen Raum zerstören, zerstören wir uns selbst. Diese Verblendung entspricht einer sehr unbewussten Ego-Programmierung. Und das Wissen darüber ersetzt auch nicht das Erfahren, ebenso wenig wie der Verstand die Erkenntnis ersetzt. Wir brauchen natürlich einen logischen Verstand, ein "gesund-geschrumpftes" Ego (eine gesunde "ICH-Struktur"), welches Grenzen setzen kann und auch trennen kann, solange wir uns in der materiellen, äußeren Welt bewegen, wo es mehr um Haben, Leisten, Kämpfen etc. geht. Doch das entspricht weder unserem Ursprung, wo es keine Trennung gibt, noch unserer wahren menschlichen Natur, die göttlich ist.

Meine spirituelle Praxis: Freischaltung von Lebendigkeit und Seele

Ich hole mir die Erinnerung an diesen ICH BIN-Raum, der mein wirkliches zu Hause ist, immer wieder zurück, indem ich regelmäßig (fast täglich) in den Wald gehe. Dort praktiziere ich Mantra-Beten mit dem Jesus-Namen als Konzentrationswort. Beim rhythmischen Gehen wiederhole ich immer wieder mantramäßig den Satz "Jesus Christus - du in mir, ich in dir. Jesus Christus, du in mir, ich in dir.. u.s.w." Auf diese Weise verbinde mich mit meiner göttlichen Natur, verwurzele mich tief und klinke mich gleichzeitig in das Bewusstseinsfeld - vermutlich der Mystiker und Mönche (beim Jesusgebet, Herzensgebet) - ein. In diesem zeitlosen Feld fühle ich mich in Liebe mit ihnen verbunden, eher frei von trennenden Gedanken und empfange nur sinnvolle, lebensfreundliche Gedanken, die mich führen. Sie sagen mir, was ich als nächstes tun soll. Ich sitze also nicht nur in Stille (nur manchmal), sondern tue die Dinge, die einfach anstehen - nur achtsamer, langsamer, ruhiger im Kopf und damit reflektiver und in Folge auch effektiver. Das gelingt mir natürlich nicht immer, es beschreibt einfach die Praxis, die meine wahre Natur am ehesten zum Vorschein bringt - ich fühle dabei die Freude meiner Seele. Diese Verbindung war immer da und wird es auch immer sein. Für ein lebendiges und wahrhaftiges Leben. 

 

In Liebe & Verbundenheit, 

Sylvia Römer


"Ich ging in den Wald, um meinen Verstand zu verlieren und fand meine Seele." (Unbekannt)